Bakterieller Hanffaseraufschluss

Hanf ist ein Naturprodukt das unter günstigen Bedingungen durch ein breites Spektrum von Mikroorganismen abgebaut wird. Weder zur Stabilisierung von Hanfprodukten durch Biozide noch zur Nutzung von Hanfabfällen und Recyclingmaterial zur Gewinnung von Bioenergieträgern in Form von Wasserstoff und Methan liegen Angaben aus der Literatur vor.

Durch Anwendung von Methoden zur Bestimmung der bakteriostatischen und bioziden Wirksamkeit konnten aus über 20 vorausgewählten Produkten auf Grund ihrer hohen Wirksamkeit gegenüber komplexen Keimgemischen 3 Biozide selektiert werden. In Langzeit-Lagertesten mit wiederholten Animpfungen wurde eine Stabilisierung sowohl für Hanffasermaterialien als auch für Tenside aus Hanföl erreicht.

Der mikrobielle Abbau von Hanffasern wurde eingehend untersucht. Bisher nicht beschriebene Strukturen der Vereinigung von Elementarfasern in Faserbündel wurden nachgewiesen. Spezielle Bakterienkulturen zum Abbau von Pektin, der anaeroben Gärungen, Zellulosezersetzer und Methanbildner wurden isoliert. Es wurden Grundlagen für die Konzeption eines neuen, biotechnologischen Verfahrens des Faseraufschlusses geschaffen, die in das BMBF Projekt 03|1522 übergeleitet werden.

Im labortechnischen Maßstab erfolgte die Bestimmung der Biogasproduktion (Methan) aus Abfallstoffen und Hanffasern mit Ausbeuten von 300 bis 450 m3/t. Ein neuartiges zweistufiges Verfahren einer alkoholischen Gärung mit nachfolgender Biogasproduktion wurde für Hanf entwickelt. Hiermit konnten pro Tonne Hanfstaub 80 m3 Wasserstoff und 130 m3 Methan erzeugt werden.