Kietz (Deutschland)

Methodik

1995 wurde in der Region Kietz (Deutschland, Oderbruch) eine mikrobielle Erkundung in Form einer "wild cat" -Prospektion durchgeführt. Auf einer Fläche von 120 km2 wurden an 197 Punkten Bodenproben entnommen und mikrobiologisch untersucht. Ökologisch ist das im Oderbruch gelegene Messgebiet als Tiefland mit vielen Sumpfgebieten, feuchten Wiesen und flachem Grundwasserstand charakterisiert. Somit konnte erwartet werden, dass in mehreren Arealen eine rezente biogene Methanbildung die Ergebnisse der mikrobiellen Prospektion beeinflusst.

Ergebnisse

In Abbildung 1 ist ein Ausschnitt aus dem gesamten Untersuchungsgebiet wiedergegeben. Die Ergebnisse über Verbreitung und Aktivität der Methan-oxidierenden Bakterien zeigt neben einem normalen Besiedlungsgrad (background level) nur drei kleinere Gebiete mit leicht erhöhten Werten, deren Lage nicht mit Sumpfgebieten übereinstimmt. Signifikante Methanindikationen (Anomalie A oder B) wurden im Untersuchungsgebiet nicht festgestellt. Im Unterschied zu den Ergebnissen der Bestimmung der Methan-oxidierenden Bakterien wurden signifikante Indikationen für niedere Kohlenwasserstoffe festgestellt.

Abbildung 2 zeigt einen Kartenausschnitt des gesamten Gebietes, in dem nur eine einzige geschlossene mikrobielle Anomalie identifiziert werden konnte. Die zwei Fördersonden (KiSe 2, KiSe 5) befinden sich innerhalb der mikrobiellen Anomalie, während beide wasserführende Bohrungen (KiSe 1, KiSe 3) im Übergangsbereich lokalisiert sind. Position und Ausdehnung der mikrobiellen Anomalie sind nahezu gleich dem Öl-/Wasserkontakt, wie er von Geologen nach Niederbringen der Bohrungen bestimmt wurde.

In Abbildung 3 ist die geologische Situation der Lagerstätte Kietz im Vergleich mit der nachgewiesenen mikrobiellen Anomalie dargestellt. Das Erdöl der Lagerstätte Kietz befindet sich in einer ungestörten paleomorphologischen Ca2-Struktur. Oberhalb der Lagerstätte befindet sich eine Abdeckung aus Zechsteinsalz, die eine Mächtigkeit von 800 m erreicht. Die mikrobielle Anomalie ist vertikal oberhalb der Struktur und den nachgewiesenen Öl-/Wasserkontakt angeordnet. Es gibt keinerlei Anzeichen für eine seitliche Abweichung der von der Lagerstätte nach oben migrierenden Kohlenstoffe. Bevorzugte Wege für eine Kohlenwasserstoff-Migration (z.B. über Störungen oder Klüfte) sind oberhalb der Lagerstätte Kietz nicht vorhanden und offensichtlich für die Ausbildung von Kohlenwasserstoff-Anomalien auch nicht erforderlich.

Anzeichen von Methan wurden oberhalb des Feldes nicht gefunden. Das entspricht dem Fakt, dass das Erdöl Reservoir keine freie Gaskappe enthält.

Zusammenfassung

Von 197 untersuchten Bodenproben, wurde nur in 7 Proben (3,5%) der Grad einer Anomalie "A" oder "B" (größer 45 MU) für Ölindikationen erreicht. 6 der 7 Proben mit signifikanten Ölindikationen sind innerhalb eines geschlossenen Feldes direkt oberhalb der nachgewiesenen ölführenden Struktur angeordnet.