Erdölfeld „Romashkino“ (Tatarstan)
Für die Feldanwendung auf der Lagerstätte Romaschkino (Tatarstan) wurde zur Massenkultivierung von Bakterien der Gattung Clostridium eine vollautomatische Fermentationseinheit geplant und konstruiert. Diese Anlage bestand aus zwei Containern, die auf Schlitten montiert waren. Container Nr.1 beinhaltete alle Geräte für die Medienbereitung, wie z.B. Mineralsalz- und Medientank und Pumpen. Im zweiten Container waren ein Animpf- und ein 2,5 m³ Fermenter (sterilisierbar), Dampferzeuger, Mischpumpen für das Injektionsmedium und die Injektionspumpe untergebracht. Die Anlage wurde vollautomatisch durch die Aktivität der Clostridien-Kultur im Hauptfermenter gesteuert.
Für den Pilotversuch auf dem Romashkino-Ölfeld wurde dieser Anlagentyp gewählt, der in der Testphase das geplante Injektionsvolumen von 3.000 m3 pro Bohrung garantierte.
Produktionsergebnisse
Die durch die Melassevergärung hervorgerufene Methanbildung trug erheblich zu einer beträchtlichen Erhöhung des Gas/Öl Verhältnisses bei. Für das gesamte Feld verbesserte sich das Verhältnis von durchschnittlich 3,6 - 4 auf 7,8 in 1993 und 8,5 m³ Gas/m³ Öl in 1994. Sonden die besonders von MEOR beeinflusst wurden, erreichten Raten zwischen 16 und 20 m³ Gas/m³ Öl1.
Die günstigeren Fließbedingungen in der Lagerstätte und das verbesserte Gas/Öl-Verhältnis führte zu einer Erhöhung der Netto-Ölproduktion um 50 % - 60 % bei gleichbleibendem Förderregime. Von 1992 bis 1995 wurden durch MEOR zusätzlich 4.200 Tonnen Öl gefördert.
Weitere positive Effekte von MEOR wurden nachgewiesen:
- Senkung der Öl-Dichte: von 0,950 auf: 0,907 g/cm³
- Senkung der Öl-Viskosität: von 83,3 auf bis zu: 24,0 mPa s
- Senkung der Grenzflächenspannung um 25 %
1 Nazina, T.N. et. al (1999) Microbiologiya 68(2);252-260; 261-266